Wirtschaftsministerium und Caritas ehren Dr. Walser Dental für soziale Verantwortung  

18.05.2007

Urkunde „Teilnehmer Mittelstandspreis 2007 für soziale Verantwortung in Baden Württemberg“ für Dr. Walser Dental, Hersteller der bekannten Walser Zahn-Matrizen, verliehen durch die Schirmherren Wirtschaftsminister Ernst Pfister und Bischof Dr. Gebhard Fürst

Der Inhaber der Dr. Walser Dental in Radolfzell, Gerhard R. Daiger, wurde am 15.5.07 in Stuttgart, im Haus der Wirtschaft für das freiwillige, über die eigentliche Geschäftstätigkeit hinausgehende Engagement, vor 376 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Kirche geehrt.

Der Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg ist ein Projekt der Caritas in Partnerschaft mit dem Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg. Eine elfköpfige Jury, die mit "hochkarätigen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft" besetzt war, entschied über die Preisträger.

Das Institut für Social Marketing, Stuttgart, begleitet den Preis wissenschaftlich. Das freiwillige soziale Engagement kleiner und mittlerer Unternehmen wurde an diesem Abend ins Licht der Öffentlichkeit gerückt und unter dem Namen Lea - Leistung - Engagement - Anerkennung gewürdigt. Angesprochen waren Projekte von Unternehmen, die gemeinsam mit einem Wohlfahrtsverband, einer sozialen Organisation, Initiative oder Einrichtung zur Lösung gesellschaftlicher und sozialer Problemstellungen in den Bereichen Arbeit und Bildung, Integration, Familie sowie Kultur und Sport beitragen.

So setzt sich der Geschäftsführer der Dr. Walser Dental, Gerhard R. Daiger seit über 14 Jahren für Arbeitslose, Existenzgründer und Selbständige kostenlos ein. Besonders geht es ihm um den Schutz der Familien; denn schnell kommen Existenzgründer durch Fehlentscheidungen sowie Auftrags- und Zahlungsausfällen in finanzielle Schwierigkeiten. Die Familie leidet hierunter dann enorm. Für die Unternehmensführung und -sicherung gibt er hier wertvolle Hilfestellungen .

Daiger sammelte aber auch unter anderem im großen Stil Briefmarken, bis vor kurzem sogar Tausende Brillen für die 3. Welt. Bürger und Organisationen in der Regio fordert er regelmäßig auf, Briefmarken zu spenden. Kolping Köln erhält alle Briefmarken zur Versteigerung. Der Erlös einzelner Briefmarken und Briefmarkenalben kommt Jugendlichen in Indien und Tansanie zugute, die hierdurch eine Chance auf einen Ausbildungsplatz bekommen. Daiger hat sich aber auch für Unschuldige, die weltweit in Gefängnissen sitzen, viele Jahre bei Regierungen weltweit eingesetzt.

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Auszüge der Redner zur Preisverleihung:

Ausschnitt aus der Rede vom Diözesancaritasdirektor, Monsignore Tripp:

„ … Die Social Marketing, vertreten durch den Geschäftsführer Steffen Heil, unterstützte die Caritas als Partner, um sicherzustellen, dass der Preis auch aus fachlicher Sicht, den von der Europäischen Union empfohlenen Standards im Zeichen der Corporate Social Responsibility und des Corporate Citizen Ship entsprechen.

Die Bereitschaft der teilnehmenden Unternehmen zeigt, Wissen, Arbeitsleistung und Finanzmittel in soziale Aufgaben zu investieren, ist für die künftige, soziale Gestaltung und Entwicklung unserer Gesellschaft unverzichtbar. Sie erweisen sich darin als engagierte Mitgestalter des Sozialen, als Solidaritätsstifterinnen und Solidaritätsstifter. Und als Caritas dürfen wir dankbar Sie an unserer Seite wissen, wenn wir unsere eigenen Aufgaben buchstabieren, nämlich Solidarität unserer Gesellschaft zu stiften, zu fördern und zu pflegen.

Verbunden damit ist das Ziel für gesellschaftliche Aufgaben, neue private Ressourcen in Form von Zeit, Wissen, Arbeitsleistung und finanziellen Mitteln zu erschließen und dann eine Plattform zu bieten für ein immer breiteres gesellschaftliches Engagement. Mit diesem Mittelpreis für soziale Verantwortung richtet sich die Caritas an einen gesellschaftlichen Sektor, der in Baden Württemberg traditionell soziales Engagement praktiziert und dafür einen beachtlichen Anteil materieller und personeller Mittel bereitstellt.

Das sind Sie, die kleinen und mittelständischen Unternehmen. Und darum sind wir einfach gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium stolz darauf, Ihnen mit Lea zeigen zu können, wie sehr wir ihr Engagement schätzen, welch große Bedeutung wir Ihnen beimessen für die künftige Entwicklung unseres Landes um der Menschen willen. Wir wollen mit dieser Preisverleihung
unseren Teil dazu beitragen, dass über Ihre gute Taten gesprochen wird, dass andere auf Sie aufmerksam werden und angesteckt werden. Ihr Beispiel soll aufgegriffen und vielleicht irgendwann dann auch einen anderen Mitbewerber reizen, sich um den Lea Mittelstandspreis zu bewerben. …“

Ausschnitt aus der Rede von Bischof Dr. Gebhard Fürst:

„ … Als mir im letzten Jahr die Schirmherrschaft für Lea, dem Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden Württemberg, angetragen wurde, habe ich spontan und aus voller Überzeugung ja dazu gesagt. Denn mithilfe des Anreizes über diesen Preis sollte freiwilliges, verantwortungsvolles, gesellschaftliches Handeln von Unternehmen ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden und gewürdigt werden. In unserer Zeit, in der eine schleichende Entwicklung den Rückzug ins Private befördert und zugleich die Verantwortungsbereitschaft für Gemeinde und Gesellschaft für das Ganze, will sagen für das Gemeinwohl abzunehmen scheint, können mithilfe eines solchen Preises wirksame exemplarische und anregende Zeichen gesetzt werden.

Ich wusste aus Gesprächen, Besuchen in vielen Betrieben, dass es durchaus schon Beispiele gibt, in denen man in gemeinsamen Projekten in Kindergärten, Stadtinitiativen, Schulen, Vereinen oder sozialen Diensten genau solche Bemühungen unternimmt. Nur, meine Damen und Herren, wird zuweilen darüber zu unrecht nicht berichtet. Und vielleicht ist es auch typisch für unseren Mittelstand und Schwaben, dass solches Engagement nicht unbedingt an die große Glocke gehängt wird, sondern oft im Stillen geschieht. Aber hier liegt in aller Bescheidenheit natürlich auch ein Problem. Denn schließlich kann auch nur das, was bekannt wird Kreise ziehen, kann anstecken und inspirieren ihre Möglichkeiten zu entdecken, diese Gesellschaft mitzugestalten.

Und in der Tat meine Damen und Herren, die Preise, alles was ich an Engagement im Zusammenhang mit diesem Wettbewerb mitbekommen habe, ist preis- und lobeswürdig und es ist auch würdig, dass es von den Dächern verkündet wird, dass es das mitten unter uns gibt. Die schlechten Nachrichten, die wir oft genug bekommen, sollen auch mal kräftig eingefärbt werden durch das, was wir heute Abend mit Ihnen feiern dürfen. Darum fand ich die Idee des Caritasverbandes zusammen mit dem Wirtschaftsministerium, die beide Lea initiiert haben, so außerordentlich positiv, so zündend und überzeugend. Aber nicht nur das, sondern auch für unsere Zeit, unsere Gesellschaft außerordentlich wichtig. …“

Ausschnitt aus der Rede von Wirtschaftsminister Pfister:

„ ... Und ich begrüße Sie sehr herzlich zu diesem besonderen Ereignis. Lea heißt dieses Ereignis. Und es ist deshalb ein besonderes Ereignis, weil in besonders eindrucksvoller und stimmungsvoller Art und Weise gewissermaßen zwei Seiten der Medaille Mittelstand gezeigt werden.

Die eine Seite der Medaille, die kennen Sie und dafür stehe ich, der Wirtschaftsminister. Es ist vom Rückrad der baden-württembergischen Wirtschaft immer gerne die Rede. Wenn es um die kleinen, wenn es um die mittleren Unternehmen geht, ist das auch absolut richtig. Man muss sich das immer wieder auf der Zunge zergehen lassen. 95 % aller Unternehmen in Baden-Württemberg haben weniger als 50 Beschäftigte und 99,5 % haben weniger als 500 Beschäftigte. Aber diese Unternehmen sind es, die auf der anderen Seite dafür sorgen, dass beispielsweise 80 % der Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt werden.

Dass zwei Drittel aller Arbeitsplätze durch diese kleinen und mittleren Unternehmen zur Verfügung gestellt werden. Dass 60 % des gewerblichen Steueraufkommens beim Finanzminister landet. Dass mehr als die Hälfte, mehr als 50 % des Bruttoinlandsproduktes von diesen kleinen und mittleren Unternehmen erwirtschaftet wird und für Innovationsfähigkeit, dass die große Anzahl der Patentanmeldungen ebenfalls aus der mittelständischen Wirtschaft kommt. Das alles ist bekannt, muss aber immer wieder gewürdigt werden, wenn es um die Frage geht, warum ist dieses Land Baden-Württemberg in den wichtigsten wirtschaftpolitischen Fragen immer ein Stück weit auch vor anderen Ländern. Worauf wir ja durchaus stolz sein können.

Aber darüber wollen wir heute Abend nicht sprechen oder nicht nur sprechen. Sondern wir wollen heute Abend über die Frage sprechen, dass es eine zweite Seite dieser Medaille gibt. Und diese zweite Seite der Medaille, die ist vielleicht noch nicht so in der Öffentlichkeit präsent. Nämlich die Tatsache, dass es gerade auch die Mittelständler sind, die in besonderer Weise in ihren Orten, in ihren Städten mit den Menschen verbunden und verwurzelt sind.

Dass es gerade die Mittelständler sind, die in den verschiedensten Gebieten über ihre Tätigkeit als Unternehmer hinaus ein hohes, freiwilliges Engagement an den Tag legen, im sozialen Bereich, kulturellen Bereich, im sportlichen Bereich und in vielen anderen Bereichen. Wir werden es heute Abend alles noch im Detail erleben. Und diese Mischung, meine Damen und Herren, erfolgreiche Unternehmer, dafür da sein, dass Arbeitsplätze geschaffen werden und gleichzeitig mit seiner Heimat, mit seiner Heimatgemeinde verwurzelt zu sein, dafür zu sorgen, dass soziales Engagement stattfindet auf den verschiedensten Gebieten. Das ist im Grunde der Kern dieser heutigen Veranstaltung, dieses heutigen Abends. ….“

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